Im Folgenden werden
- die Gründungszeit
- die Wiederbegründung nach dem Zweiten Weltkrieg
- der Zirkel von 1969 bis heute
dargestellt.
Im Anschluss daran sind
- die Mitglieder in der Zeit der Wiederbegründung
- die ehemaligen Mitglieder und
- die Mitglieder im Jubiläumsjahr in alphabetischer Reihenfolge sowie die
- Vorsitzenden des Zirkels
aufgelistet.
Abschließend finden Sie eine kurze Beschreibung unserer Heimatstadt Geilenkirchen sowie einen Überblick über die Geschichte des Cartell-verbandes.
Die Gründungszeit
Im Jahre 1906 konstituierte sich der Philisterzirkel „Rurtal“ aus den in den Kreisen Geilenkirchen, Heinsberg und Erkelenz wohnenden Alten Herren :
"Philisterzirkel Rurtal. Schon vor längerer Zeit hatten einige Mitglieder des Cartell-verbandes sich Mühe gegeben, die in den Kreisen Geilenkirchen, Heinsberg und Erkelenz lebenden Alten Herren zu
sammeln und zu einem Philisterzirkel zu vereinen. In den Monaten April und Mai gelang dies auch den fortgesetzten Bemü-hungen des Alten Herren der Ripuaria Bonn Dr. med Küppers, Arzt in Heinsberg.
Auf einer Versammlung zu Linnich konstituierte sich der Philisterzirkel unter dem Namen "Rurtal"; sofort traten 15, den verschiedenen Verbindungen des Cartellverbandes angehörende Alte Herren dem
Zirkel bei. Etwa alle fünf bis sechs Wochen finden Zusammenkünfte statt, in der letzten Zeit besonders in Geilenkirchen im Hotel Bleugels (Anm.: heute Jabusch), die ziemlich rege besucht werden. In
den Ferien war die Teilnhme durch die zahlreichen Aktiven eine sehr zahlreiche. Schriftführer des Zirkels ist Referendar Rintzen in Randerath".
(Academia vom 15. November 1906).
Diese stattliche Zahl von Alten Herren im Jahre 1906 war schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass erstens nach den Bestimmungen des CV bis 1907 bzw. 1911 in jeder Universitätsstadt nur eine
CV-Verbindung bestehen durfte und zweitens Studierende an Technischen, Tierärztlichen und Landwirtschaft-lichen Hochschulen und an Hochschulen ohne Promotionsberechtigung nicht in den CV aufgenommen
werden durften. So entstanden an diesen Hoch-schulen katholische farbentragende Verbindungen, die sich zu eigenen Verbänden zusammenschlossen, wie der KDV, die dann erst Anfang des 20. Jahrhunderts
im CV aufgingen.
Den dürftigen Quellen ist zu entnehmen, dass es in der Anfangszeit ein Auf und Ab des Zirkellebens gegeben haben muss, wie ein Artikel aus dem Jahre 1911 ausweist :
"´Geilenkirchen. Am 25. April wurde der bereits 1906 gegründete sogenannte Rurtaler Philisterzirkel zu neu-em Leben erweckt. Neun alte Herren bemühten sich um das scheintote Wesen, zum Schluss mit
Erfolg. Mit Hilfe eines begeistert begrüßten Spefuchsen wurde daraufhin die Wiedertaufe vorgenommen, deren Feier eine be-trächtliche Zeitausdehnung gewann. Zum Vorsitzenden wurde Dr. Feßler in
Geilenkirchen gewählt, der zur nächsten Zusammenkunft im Juli einladen wird".
(Academia vom 15. Mai 1911).
Im gleichen Jahr erschien ein weiterer Artikel in der Academia vom 15. November 1911:
"Geilenkirchen. Der Ferienkommers, den der vor kurzem wieder aufgelebte Roertaler Philisterzirkel am 28. Sep-tember hier veranstaltete, bedeutete einen unerwarte-ten Erfolg. Wenn auch von den
umwohnenden Alten Herren eine beträchtliche Anzahl fehlte, so war doch der Besuch ungeahnt groß, so daß das gewählte Lokal fast zu klein war. Besonders zu erwähnen ist die zahlreiche Beteiligung der
Erkelenzer Alten Herren. Franconia Aachen hatte in dankenswerter Weise die Kneip-utensilien gestellt und war gut vertreten. Von den gelb-bemützten Bonner Alanen sah man eine beträchtliche Anzahl.
Besondere Freude erregte die Anwesenheit des A. H. Rechtsanwalt Rintzen aus Düsseldorf, Mitbegrün-der des Philisterzirkels. Bei fidelem Betrieb und ab-wechslungsreichen Reden flogen die Stunden
dahin. Allgemein war die Ansicht, es müsse bald wieder eine größere Zusammenkunft hier oder in Erkelenz stattfinden. Dafür wird gesorgt werden. Allen ein fröhliches baldiges Wiedersehen!
(Feßler)".
In den folgenden Jahren fand offensichtlich ein reges Zirkelleben mit monatlichen Treffen statt. So findet sich im Gesamtverzeichnis des CV von 1914 auf Seite 641 folgender Hinweis:
„Geilenkirchen-Hünshoven, Roertaler-Philisterzirkel, Vors.: Dr. Feßler, Geilenkirchen. Monatliche Ver-sammlung; Einzeleinladung.“
Leider ist eine Mitgliederliste aus der Gründungszeit und der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen nicht erhalten. Gäste aus benachbarten Zirkeln waren auch damals bei den monatlichen Versammlungen
gern gesehen. So berichtet Cbr. Hans Besgen, von 1962 bis 1967 Schriftführer des Zirkels, dass sein Vater Dr. Johannes Besgen (Hr, R-F, Hs, St), der dem CV-Zirkel in Eschweiler
angehörte, zu Beginn des 20. Jahrhunderts häufig bei Verwandten in Geilenkirchen weilte und gemeinsam mit seinem Vetter, dem Tierarzt Hugo Hünerbein, die Stammtischabende
besuchte.
Im Gesamtverzeichnis des CV von 1924 sind folgende in Geilenkirchen und Hünshoven wohnende Cartellbrüder aufgeführt: Albert Rey (AlBo), Alexander Doemens (AlBo),
Otto Schäfer (Eck), Franz Mercken (H-R), Hans Kamps (Hr), Hugo Hünerbein (S-S, Mk), Anton Günther (Nv),
Joseph Gierlichs (Rl), Hubert Bodet (RBo), Guido Latten (St), Franz Wetzler (AlBo), Ferdiand Feßler (PG),
Anton Rey (RBo), Hubert Romunde (Hr), Josef Dormanns (R-F), Johann Briers (Ae), Missionspriester, Loherhof.
Der Apotheker Albert Rey und der Tierarzt Hugo Hünerbein gehören sowohl zu den Wiederbegründern nach dem Ersten Weltkrieg als auch nach dem Zweiten Weltkrieg.
Aus den spärlichen Unterlagen geht nicht hervor, wann genau aus dem Roertaler-Philisterzirkel sich die drei später selbstständigen CV-Zirkel Erkelenz, Heinsberg und
Geilenkirchen gebildet haben. Im Jahre 2004 feierte der Erkelenzer CV-Zirkel sein 75-jähriges Bestehen. Demnach könnte im Jahre 1929 diese Trennung erfolgt
sein.
Ein Hinweis für die erfolgte Trennung dokumentiert das Gesamtverzeichnis des CV von 1931 auf den Seiten 30 und 31, in dem die CV-Zirkel Erkelenz und Geilenkirchen gesondert mit ihren Vorsitzenden
genannt sind:
„Erkelenz, Bz. Aachen, Vors.: Arzt Dr. Müller, Erkelenz, monatliche Treffen, 14 Mitglieder.“
Für den CV-Zirkel Geilenkirchen lautet der Eintrag:
„Geilenkirchen, Bz. Aachen. Vors.: Rechtsanwalt Palmen, Geilenkirchen.“
In der Zeit des Nationalsozialismus kam es 1935 zur Auflösung des CV. Die bundes- und cartellbrüderliche Freundschaft ging auch in der Zeit der Unterdrückung nicht unter.
Wiederbegründung nach dem Zweiten Weltkrieg
Bereits kurz nach Kriegsende kam es zu einer Wiederbelebung des Zirkellebens im CV, so auch in Geilenkirchen unter dem alten und neuen Vorsitzenden Josef Palmen, der dieses Amt bis
Mai 1952 innehatte.
Das erste Gästebuch des CV-Zirkels Geilenkirchen aus dem Jahre 1946 zeigt auf der ersten Seite das Wappen unseres Zirkels,
In einer Einladung zu einem dieser Abende vermerkte der Schriftführer Willi Wild treffend:
„Mögen unsere geschätzten Damen doch wie in früheren Jahren nicht nur diesen Abend durch ihre Anwesenheit bereichern, sondern allergnädigst auch unseren Heimweg
sichern“.
1991 luden Willi Wild und seine Frau die Cartellbrüder aus Geilenkirchen und Heinsberg zu einem Frühschoppenkommers in ihren Garten nach Baesweiler ein. Den Kommers leitete Cbr. Gregor Janßen, als
Schläger diente der Schützensäbel des Vorsitzenden.
Den Reigen der Ferienstammtische in privater Umgebung eröffnete 1992 der Zirkelvorsitzende und seine Frau. Die gute Stimmung bringt folgender Vermerk im Gästebuch zum Ausdruck: Ein frohes
Lied wurde angestimmt. Das Liederbuch wurde strapaziert, von der Burschenherrlichkeit bis zu keinem Tropfen im Becher mehr. Der Nachbarshund jaulte vor Freude - oder war es anders zu
werten?
Im Juli 1993 fand ein zweiter Frühschoppenkommers im Garten von Berti und Willi Wild statt. Der Eintrag im Gästebuch lautet: „Es ist eine Lust in Willis Garten zu leben. Tausend floristische
Anregungen im Experten-garten. Wahrlich ein Höhepunkt im Jahresprogramm.“
Am 04.07.1994 luden Hildegard und Andreas Schwarberg in ihr Haus ein, ein Jahr später Liesel und Hajo Sprünken. Im August 1995 traf sich die Zirkelfa-milie wieder im Garten Derix. Willi Wild erhielt
an diesem Abend für seine 30-jährige Arbeit als Schriftführer des Zirkels eine Bleiverglasung mit dem Zirkel und den Farben seiner Verbindung, der KDStV Angrivaria Sarstedt zu Dort-mund. Der
Zirkelvorsitzende hob in seiner Laudatio hervor, dass Willi stets nach dem Wahlspruch seiner Verbindung „Über alles die Treue“ gehandelt habe, oder wie es in der Farbenstrophe des Zirkels heißt:
„…treu dir selbst und treu dem Freunde...“. Am 14.07.1997 war man zu Gast bei Christel und Günter Lakenberg, genau ein Jahr später bei Irmgard und Walter Treuling und am 12.07.1999 bei Delia und
Heinrich Moers in Waldfeucht. Am 07.07.2000 luden Hiltrud und Ulrich Derix den Zirkel und die Mitglieder der KDStV Burgundia Leipzig zu Düsseldorf zu einem Grillabend in ihren Garten ein.
Neben diesen besonderen Programmpunkten fanden Spargelessen im „Alten Brauhaus“ in Unterbruch, im „Haus Ohlenforst“ in Effeld und im „Landhaus Derichs“ statt. Die jährli-hen Messen für die Lebenden
und Verstorbenen des Zirkels wurden von den Cartellbrüdern meist in der Geilenkirchener Kranken-hauskapelle gefeiert, zelebriert von Cartellbrüdern. Der Besuch der Aachener CV-Feste und die Teilnahme
an der Vorortübergabe 1993 in Aachen, die Kegelabende um den Pokal mit den Cartellbrüdern aus Heinsberg waren weitere Programmpunkte. 1995 fand das Pokalkegeln zum letzten Mal statt, der Pokal ging
dabei an Richard Nouvertné.
Auf den Winterbällen in Erkelenz schwangen auch Cartellbrüder aus Geilenkirchen mit ihren Damen das Tanzbein.
Die Stammtische fanden zunächst im Hotel „Jabusch“ statt, bis dort durch einen Umbau der Platz im verbleibenden „Kneipenteil“ zu eng wurde. Die Gaststätte „Zur Kreisbahn“ wurde neues Stammlokal, bis
auch diese für einen Umbau geschlossen wurde. Die „Gerberklause“ sowie das „Hotel zum Stern“ waren vorübergehende Treffpunkte des Zirkels, bis 2001 im Restaurant „NikolausBecker-Stube“ eine
ange-messene neue Heimat gefunden wurde.
In den Jahren 1999 bis 2002 wurden in der Fastenzeit Besinnungsabende abwechselnd in Gillrath mit Cbr. Gerkowski und in Gangelt mit Cbr. Christof Graaf angeboten und gut angenommen.
Zwei weitere Ereignisse bedürfen noch der Erwähnung. 1984 beschloss man, auch Mitgliedern des KV die Mitgliedschaft im Zirkel zu ermöglichen. Die Farbenbrüder Walter Schmitz und Leo Merschen hatten
ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet, da ein lebendiger Zirkel des KV mangels Mitgliedern in Geilenkirchen und Heinsberg nicht ins Leben gerufen werden konnte. Später kam noch der
Schulleiter des Gymnasiums für Spätaussiedler, Farbenbruder Johannes Sziborsky, hinzu. Im Jubiläumsjahr ist nur noch Walter Schmitz Mitglied des Zirkels.
Mitte der neunziger Jahre stand der CV-Zirkel Heinsberg vor dem großen Problem, keinen neuen Vorsitzenden wählen zu können. So ruht seitdem das Zirkelleben in der Kreisstadt. Die Mitglieder
verteilten sich auf die Zirkel Erkelenz und Geilenkirchen. Zum Geilenkirchener Zirkel kamen die Cartellbrüder Heinrich Moers, Ulrich Schneider, Hermann Rüttgens, Frank Küppers, Winfried
Vieten, Richard Nouvertné, Helmut Münster und Bernd Reiner Kleeff.
Im Jahr 2001 übernahm Andreas Borghorst die Führung des Zirkels. Im gleichen Jahr fand noch einmal ein Ferienstammtisch unter großer Beteili-gung im Hause Schwarberg statt.
2004 musste Andreas Borghorst wegen des bevorstehenden Wahlkampfes den Vorsitz wieder zurückgeben an Ulrich Derix. Zur Freude der Zirkelmit-glieder wurde Andreas Borghorst im Herbst
zum Bürgermeister der Stadt Geilenkirchen gewählt. Nicht geringer war die Freude über den Wahlerfolg von Bernd Krückel bei der Landtagswahl 2005. Auf seine Einladung besuchte der Zirkel im Dezember
2005 den Landtag.
2004 fand nach einer Pause wieder ein Ferienstammtisch im Hause Derix statt, 2005 luden Ulla und Gregor Janßen ein und im Juli 2006 wurde der Ferienstammtisch bei herrlichem Wetter auf Gut Königshof
von Irmgard und Walter Treuling ausgerichtet.
Zu Beginn des Jubeljahres übergab man dem Wirt der „Nikolaus-Becker-Stube“, Herrn Jansen, ein CV – Schild, das sein Restaurant als Treffpunkt des CV kennzeichnet. Die Übergabe erfolgte im Beisein der
Presse, die dieses Ereignis mit einem Artikel und Foto dokumentierte.
Die Arbeit des Vorstandes galt seit 2004 ganz der Vorbereitung des Jubelstiftungsfestes, das wir am 21. und 22. Oktober 2006 mit einer würdigen Feier begehen werden.
Wiederbegründungsmitglieder
Name Vorname Verbindungen
Abels Hans Ho
Beeretz Karl ArF
Bolsinger Herbert ArF
Breuers Josef BuM
Drove Wilhelm RBo
Ernst Josef FcA
Hennes Edmund Asg
Hünerbein Hugo Mk
Lüttschwager Willy AlBo
Meyers Josef RBo
Palmen Josef Lb
Plümpe Josef Hr
Rey Albert AlBo
Terhoeven Heinrich ArH
Wyrsch Rudolf BvBl
Cartellbrüder, die einmal Mitglied des Zirkels waren
Name Vorname Verbindungen
Baron Bruno ArH
Braun Josef Asg
Craemer Karl PM
Firsching Karl Moe
Goertz Franz-Josef ChW
Huken Leo Asg
Jansen Heinz Rap
Karrer Gernulf TsM
Koch Edmund FcA
Kohlhaas Peter AlBo
Kretz Wolfgang BvBo
Merschen Leo KV
Müller-Lindenlauf Hans Günter Ho
Müller-Lindenlauf Martin Rap
Ollertz Franz AlBo
Palmen Hans-Josef FcA
Plum Heinz-Josef BvBo
Praest Hubert Rfs
Prinz Heinrich ChW
Pütz Hans Rudolf R-Bl
Renkes Erwin G-S Rey Berthold Hr
Rumphorst Willy AlBo
Schiffers Wilhelm AIn
Schneider Ulrich ArH
Sprünken Hans-Josef Ber
Strack Willi FcA
Strey Martin WK
Sziborsky Johannes KV
v.Ameln Karl-Josef Asg
Werths Wolfgang Ctr
Wissing Wolfgang Wf
Mitglieder im Jubiläumsjahr
Name Vorname Verbindungen
Bauer Felix BuL
Besgen Hans ChT
Borghorst Andreas BvBo, S-T
Brendt Josef FcA
Derix Ulrich BuL, Wf, GrL, Bs
Gatzen Manfred Gbg
Goertz Helmut RBo
Graaf Gottfried H-RM
Hanhoff Klaus B-W
Hoppe Heinrich RFb
Janßen Gregor RAa, Sp, GrL, S-Ss, Cp
Kaminski Christoph RAa
Kerkeling Heiner Hs
Kitschen Georg BuM
Kleef Bernd-Reiner Gu
Krückel Bernd RAa
Küppers Frank RBo
Lakenberg Günter Als
Latten Reiner RBo
Moers Heinrich Asg
Münster Helmut Gu
Nouvertné Richard CM
Pennartz Arno RAa
Rüttgens Hermann-Josef Vc
Schlun Hubert RAa
Schmitz Walter KV
Schulte-Sperlich Winfried Sx
Schwarberg Andreas Rup. Hr
Seibert Winfried R-P
Stang Lothar FcC, GW
Theisen Jakob B-W
Timmermanns Peter Asc
Treuling Walter Ks
Vieten Wilfried GIC
Vondenhoff Michael BvBo, Lov
Wamper Horst Rl
Wild Wilhelm Ang
Vorsitzende des Zirkels
1906 Dr. Heinrich Küppers
1911 Dr. Ferdinand Feßler
1931 RA Josef Palmen
1946 – 1952 RA Josef Palmen
1952 – 1955 Dr. Herbert Bolsinger
1955 – 1958 Dr. Herbert Bolsinger
1958 – 1962 Helmut Goertz
1962 – 1967 Dr. Heinrich Terhoeven
1967 – 1973 Dr. Heinrich Terhoeven
1973 – 1977 Dr. Bruno Baron
1977 – 1982 RA Hubert Praest
1982 – 1995 Apotheker Ulrich Derix
1995 – 1998 Apotheker Ulrich Derix
1998 – 1999 Apotheker Ulrich Derix
1999 – 2001 Apotheker Ulrich Derix
2001 – 2004 Ass.Andreas Borghorst
2004 - 2010 Apotheker Ulrich Derix
2010 Gregor Janssen
Geilenkirchen – Stadt unseres Zirkels
Ganz in der Nähe des Dreiländerecks Belgien - Deutschland - Niederlande im Westen unserer Bundesrepublik liegt im Kreis Heinsberg fast mittig zwischen der Grenzstadt Aachen und Mönchengladbach die
Stadt Geilenkirchen.
Als Gelenkirken oder Gelenkirchen wird der Ort Geilenkir-chen erstmals 1170 urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung des Raumes hat es aber bereits zu früherer Zeit gegeben. So wurden in einer Kiesgrube
am Ortsausgang Richtung Frelenberg Reste eines römischen Gutshofes gefunden und in der Nähe der Straße „An Frankenruh“ Frankengräber aus dem 4. und 5. Jahrhundert entdeckt.
Geilenkirchen ist der Ort, bei dem ein freier Franke Gelo einst Burg und Eigenkirche errichtete. Um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert finden erstmals die Herren von Geilenkirchen geschichtliche
Erwähnung. Ihr Stammsitz wird jene ältere, in einer Wurmschleife gelegene Burg gewesen sein. In der Nähe von Burg und Kirche hat sich die hochmittelalterliche Siedlung Geilenkirchen entwickelt, bis
sich im späten 14. Jahrhundert die Stadtwerdung vollzog. Im Jahre 1986 feierte Geilenkirchen die 600. Wieder-kehr seiner Stadtwerdung. Viele historische Bauwerke und Gehöftanlagen, z.B. die alte
Wasserburg Trips aus dem 15. Jahrhundert, die Schlossruine Leerrodt aus dem 17. Jahrhundert, Schloss Breill, Gut Zumdahl sowie mehrere Patrizierhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, zählen zu den
historischen Wahrzeichen der heutigen Stadt Geilenkirchen.
Der Gerichtsschreiber beim Königlichen Friedensgericht zu Köln, Nikolaus Becker, lebte nach seiner Anstellung als Friedensrichter von 1841 bis zu seinem Tod im Jahre 1845 im heutigen Stadtteil
Hünshoven. Hier verfasste er mehrere Gedichte und Liedtexte, von denen sein Rheinlied „Sie sollen Ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein" noch heute bekannt ist. An den Friedensrichter Nikolaus
Becker erinnert eine nach ihm benannte Straße im Stadtkern sowie eine Gedenktafel am Nikolaus Becker Haus, in dem heute ein bekannter Gastronomiebetrieb die Geilenkirchener und ihre Gäste verwöhnt.
Diese Gaststätte ist auch der Treffpunkt der CVer.
Geilenkirchen hat schon immer zentralörtliche Bedeutung für einen größeren Einzugsbereich, befand sich hier doch rund 150 Jahre lang bis 1972 der Sitz der Kreisverwaltung. Mit der kommunalen
Neugliederung entstand aus 12 bis dahin selbständigen Gemeinden und kleineren Orten die heutige Stadt Geilenkirchen mit über 28.000 Einwohnern.
Im Verlauf einer umfangreichen und großzügig durchgeführten Sanierungsmaßnahme hat sich das Gesicht des Stadtkerns in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Abgerundet wurde die Sanierung durch
die Erweiterung des Rathauses und die Neugestaltung des Marktplatzes.
Als moderne Stadt aus ländlichen Wurzeln erlebte Geilenkirchen in diesen Jahren den Strukturwandel zum Gewerbe - und Wohnstandort. Heute finden wir hier über 12 leistungsstarke Industriebetriebe, 300
Handwerksbetriebe, über 100 Groß- und Einzelhandelsbetriebe, sowie mehr als 70 Gastronomie- und Hotelbetriebe. Zahlreiche Neu- und Ausbaugebiete bieten dem modern und ökologisch geprägten Menschen
beste Bedingungen für eine optimale Wohnqualität.
Für die Ausbildung der Jugend, aufbauend auf zahlreiche Kindergärten, garantieren Grundschulen, Gesamt- und Realschule, ein Gymnasium und die beiden Berufskollegs, das Berufskolleg Wirtschaft und das
Berufskolleg für Erziehung, Sozialwesen und Technik, ein umfassendes Schul- und Wei-terbildungsangebot.
Die Stadt leistet auch ihren Beitrag zur internationalen Ver-ständigung und Annäherung, indem sie seit jeher freundschaftliche Beziehungen zu den benachbarten Städten im niederländisch-belgischen
Grenzraum unterhält. Darüber hinaus besteht seit 1966 eine Partnerschaft mit der französi-schen Stadt Quimperlé in der Bretagne, die in der Bevölkerung beider Städte bereits tief verwurzelt
ist.
Seit 1969 ist Geilenkirchen Garnisonsstadt. Ob Soldaten des NATO-E-3A-Verbandes (AWACS) am Stützpunkt des Militärflughafens Teveren oder des Zentrums für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr, längst
sind sie zu einem selbstverständlichen und allseits anerkannten Teil der Bevölkerung bzw. des öffentlichen Lebens geworden und ergänzen mit zahlreichen Terminen den Veranstaltungskalender der
Vereine, die mit ihren Festen sowohl das Stadt- als auch das individuelle Dorfleben zur Freude der Geilenkirchener Bevölke-rung mitgestalten.
Darüber hinaus wird die Stadt Geilenkirchen mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, einem großen Freizeitangebot und den vielen Sportver-anstaltungen auf Vereinsebene ihrem Ruf als lebenswerte
Stadt gerecht.
Geilenkirchen - unsere Stadt - heißt jeden Besucher herzlich willkommen!
150 Jahre Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen CV
Der CV Zirkel Geilenkirchen blickt mit Freude und Stolz beim 100jährigen Geburtstag auf seinen Dachverband, den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbin-dungen, der im August diesen
Jahres sein 150 jähriges Bestehen feierte.
150 Jahre Cartellverband - 100 Jahre CV Zirkel Geilenkirchen, das sind nicht Rückblick und Tradition, sondern Mitarbeit an christlichen Leitbildern von über 33.000 katholischen Akademikern.
Im Folgenden werden
- die Gründungs- und Aufbauphase
- die Auswirkungen der beiden Weltkriege
- der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
- der CV-Altherrenbund
- der CV im heutigen Europa
dargestellt.
Gründungs- und Aufbauphase des CV
Nach den Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche und den gesellschaftlichen Kreisen, die mit dem Gedankengut der Aufklärung die Zukunft aufbauen wollten und 1844 während der Wallfahrt
zum Heiligen Rock in Trier die Heiligen- und Reliquienverehrung in Frage stellten, bildeten sich an den deutschsprachigen Universitäten Vereinigungen von katholischen Studenten, die den liberalen
Erneuerungsbewegungen Widerstand entgegensetzten.
Dies war der gedankliche Beginn der katholischen Verbindungen und damit des Cartellverbandes, dem nach mehreren erfolglosen Zusammenschlüssen katholischer Vereinigungen am 13. August 1856 der
Abschluss eines Cartellverhältnisses zwischen der 1851 entstandenen Aenania München und der 1856 gestifteten Winfridia Breslau folgte.
Im Wintersemester 1862/63 wurde dieser Zusammenschluss mit festen Statuten fixiert und 1864 um die Austria Innsbruck und die Guestfalia Tübingen erweitert.
An der "Ersten Generalversammlung der Vertreter der katholischen Studentenvereine" nahm neben der Aenania, Winfridia, Austria und weiteren Lese- und akademischen Vereinen aus Berlin, Bonn, Breslau
und Münster auch ein Vertreter der Bavaria Bonn teil. Herausragendes Ergebnis war die Gründung eines " Verbandes der katholischen Studentenvereine". Der neu geschaffene Cartellgedanke wurde jedoch
nur kurzfristig mit Leben erfüllt, denn bereits bei der Trierer Generalversammlung 1865 trennte man sich in nichtfarbentragende Vereine (späterer Kartellverband katholisch, wissenschaftlicher Vereine
- KV) und farbentragender CV.
Auf der gemeinsamen Basis der Duellverweigerung wurden dann als Prinzipien "amicitia, religio und scientia" 1874 auf der 10.Cartell-versammlung in Würzburg festgeschrieben. Erst 1907
wurde das vierte Prinzip "patria" in die Satzung des CV übernommen.
Die folgenden Jahre in dem von Preußen ausgehenden Kulturkampf waren trotz zahlreicher Vorurteile gegen farbentra-gende Studenten erfolgreiche Zeiten für den CV.
Auswirkungen der beiden Weltkriege
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, anfangs mit patriotischer Begeisterung aufgenommen, unterbrach diese Aufwärtsentwicklung, und nur durch die Einrichtung von Sam-melstellen in Düsseldorf, Köln,
Wien und Graz konnte den im Krieg kämpfenden Cartellbrüdern unter die Arme gegriffen werden. Fast jeder zehnte CVer kehrte nicht mehr zurück. Als ab 1928 der National-sozialismus die Hochschulen
zunehmend beeinflusste, geriet der Cartell-verband immer mehr in die Kritik, die mit dem großen Erfolg der NSDAP bei der Reichstagswahl 1930 bereits zu förmlichen Auseinandersetzungen führte. Auf der
61. Cartellversammlung 1932 in München erfolgte unter dem Be-kenntnis des praktizierten katholischen Glaubens der Beschluss der Unver-einbarkeit von NSDAP-Mitgliedschaft und CV-Mitgliedschaft. Es
folgten wirre Zeiten um den Status des CV bei den willkürlichen, politischen Machen-schaften, die des Überlebens Willens zeitweise sogar zur Zusammenarbeit mit dem Reichsführer des
"Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes" führten und am 10. Juli 1933 die Abspaltung der österreichischen CVer zur Folge hatte.
Mit zunehmender politischer und gesellschaftlicher Drangsalierung stimmten auf der 63. Cartellversammlung am 27. Oktober 1935, auf der die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem
"Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund" abgelehnt wurde, 68 der 86 vertretenen CV- Verbindungen für die Selbstauflösung des Cartellverbandes.
Ohne ihren Dachverband lebten die meisten Altherren-Verbände jedoch, auch über Himmlers Verbot vom 20. Juni 1938 hinaus, verdeckt weiter und hielten ein, den Möglichkeiten entsprechend bescheidenes
Verbindungs-leben aufrecht. Auch im folgenden Zweiten Weltkrieg verloren CV und ÖCV viele Bundesbrüder und so kam der Wiederaufbau des CV wegen fehlender Altherrenschaften nur schleppend voran, zumal
erst nach dem Katholikentag 1948 die Militärbehörden im in vier Zonen geteilten Deutschland wieder be-ginnende öffentliche Verbindungsaktivitäten duldeten.
Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
In Eichstätt, der Stadt mit einer theologischen Hochschule, tagte bereits 1947 inoffiziell eine kleine Cartellversammlung, der im September 1949 eine weitere folgte, die dann eine erste offizielle
Cartellversammlung vom 27. bis 30 Juli 1950 in Mainz vorbereitete.
Parallel zu den Bestrebungen des CV, das Verbindungsleben in der Bundesrepublik wieder aufzubauen, ließ die deutsche Nachkriegspolitik an den Hochschulen 1949 das Farbentragen wegen Missachtung des
allgemein gültigen Erziehungsauftrages verbieten. Der CV akzeptierte dies nicht, konnte jedoch in den 50er Jahren wegen der Abschaffung der Lizenzierungen auch keinen juristischen Erfolg erzielen.
Nach langsamem Aufbau des Hochschul-wesens entwickelten sich auch für den Cartellverband erfolgreiche Jahre mit zahlreichen Neugründungen katholischer Verbindungen. Auch die neue CV-Verfassung, das
Wiedererscheinen der Verbandszeitschrift "academia", der erste Studententag, die Gründung der CV-Akademie im Jahre 1974 und die Herausgabe der Charta 90 - Aufgabe und Auftrag des CVers in der
Gesell-schaft – sind wichtige Meilensteine in der weiteren Entwicklung des Cartellverbandes.
Die Wiedervereinigung Deutschlands war dann mit zahlreichen Neu- und Wiederbegründungen nach 1990 im Osten unserer Republik ein weiterer Erfolg für das unermüdliche Engagement vieler begeisterter
Alter Herren im Cartellverband.
Heute bilden 125 Verbindungen an nahezu allen Hochschulen Deutschlands sowie in Belgien, Italien, Japan, Polen und der Schweiz unter Wahrung ihrer eigenen Selbstständigkeit den Cartellverband der
katholischen deutschen Studentenverbindungen mit ca. 3.500 Aktiven und 26.000 Alten Herren.
Die Capitolina Rom konnte im Frühjahr 2006 bereits ihr 20. Stiftungsfest feiern. Neben zahlreichen Kardinälen und Bischöfen , die das Band Capitolinae tragen ist hier zur Ehre des gesamten
Cartellverbandes Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI als Ehren- und Gründungsmitglied zu nennen.
Der CV-Altherrenbund
Schon seit Gründung des Cartells haben sich die Philister der verschiedenen Verbindungen heimatnah zusammengefunden, um sich in geselliger Runde vertrauter Cartellbrüder auszutauschen. Als ältester
Philisterzirkel ist der 1876 gegründete Koblenzer Zirkel "Confluentia" bekannt, dem bis 1900 weite-re 80 Zirkelgründungen folgten.
Parallel dazu bildeten die Verbindungen selber ihre Altherrenschaften, und 1909 konstituierte sich der Altherrenbund auf der 45. Cartellversammlung in Breslau.
Heute gibt es ca. 300 CV-Zirkel, davon zahlreiche im Ausland wie z.B. New York, Paris und Brüssel.
CV-Rat und AHB-Vorstand erarbeiten derzeit Programme, die Zirkel intensiver in die Verbandsarbeit, insbesondere die Nachwuchswerbung, einzubinden.
Der CV im heutigen Europa
Neben den im Ausland ansässigen CV-Verbindungen und CV-Zirkeln wurden mit dem Österreichischen Cartellverband (ÖCV), dem Schweizerischen Studentenverein (SchwStV) und dem flämischen Katholiek Vlaams
Hoogstudenten Verbond (KVHV) Freundschaftsabkommen geschlossen. Diese haben sich durch gemeinsame Veranstaltungen und gegensei-tige Besuche immer mehr gefestigt und zeigen, dass das Prin-zip "patria"
in Europa gemeinsam erlebt wird. Darüber hinaus ist der CV aktives Mitglied des Europäischen Kartellverbandes (EKV). Der EKV ist als anerkannte nichtstaatliche Organisation beim Europarat
akkreditiert.